Turm von Pisa wieder blitzblank

Fachleute befreien den Turm von Pisa von Taubenkot, Graffiti und Fingerabdrücken

Von Ingo Krüger
3. Januar 2011

Tauben und Touristen erwiesen sich über Jahre als die ärgsten Widersacher des schiefen Turmes von Pisa. Ihre regelmäßigen Besuche hinterließen Spuren auf dem Weltkulturerbe in der Toskana. Doch nach über acht Jahren intensiver Reinigungstätigkeit glänzt das Bauwerk nun wie neu.

Mit Laser und Meißel säuberten Fachleute die über 24.000 Marmorblöcke. Doch nicht nur der Unrat, den seine Besucher hinterließen, verunstalteten den Turm. Auch die Luftverschmutzung und das vom Wind herbeigetragene Meersalz schädigten das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert.

Im Februar 2011 sollen Restaurierungsarbeiten abgeschlossen werden

"Wir haben die Steine vom Taubenkot, von Graffiti und Fingerabdrücken der Touristen gereinigt", erklärt der Schweizer Leiter des Restaurierungs-Projektes Anton Sutter. Die Steine seien "in einem schrecklichen Zustand" gewesen. Als Hauptgrund nennt er die Luftverschmutzung, "aber auch Touristen und Tauben trugen ihren Teil bei", so Sutter.

Im Januar 1990 sperrten die Behörden den 14.500 Tonnen schweren Turm für Besucher aufgrund seiner Schräglage von viereinhalb Metern. Seit 2001 dürfen Stadtreisende trotz der laufenden Restaurierungstätigkeiten den Campanile wieder besichtigen.

Im Februar 2011 sollen die sieben Millionen teuren Arbeiten endgültig abgeschlossen sein. Dann entfernen Bergsteiger das Baugerüst. "Der Turm stand kurz vor dem Kollaps", stellt Giuseppe Bentivoglio von der Opera della Primaziale Pisana (Dombauhütte), die die Oberaufsicht über die Bauarbeiten innehat, fest. Doch jetzt stehe der Turm noch mindestens 200 Jahre, so Bentivoglio.