Einblicke ins dörfliche China - Autor Mo Yan mit Literaturnobelpreis ausgezeichnet

Von Nicole Freialdenhoven
15. Oktober 2012

Der diesjährige Literaturnobelpreis geht nach China: Ausgezeichnet wurde der 57-jährige Schriftsteller Mo Yan, der nach Angaben der Schwedischen Akademie "mit halluzinastorischem Realismus Volksmärchen, Geschichte und Zeitgenössisches" verbinde. In seiner Heimat wird der Autor auch als Chinas Franz Kafka bezeichnet. Sein Name lautet eigentlich Gun Moye. Das Pseudonym Mo Yan bedeutet "Der Sprachlose".

Der Chinese galt als Außenseiter unter den Nominierten, zu denen u.a. die Bestsellerautoren Philip Roth und Haruki Murakami gehörten, sowie der Popsänger Bob Dylan. Die Jury schwärmte jedoch von den einzigartigen Einblicken in das fremde Leben des dörflichen Chinas, das Mo Yan in einer "Mischung aus Faulkner, Dickens und Rabelais" schildere. Der Literaturnobelpreis ist mit 930.000 Euro dotiert und geht in der Regel mit einer starken Umsatzsteigerung des Autors einher.

Wer Mo Yans Werk kennenlernen will, kann mit seinem berühmtesten Buch "Das rote Kornfeld" beginnen. Weitere in China sehr bekannte Bücher sind "Die Knoblauchrevolte", "Die Schnapsstadt" und "Große Brüste und breite Hüften".