Bret Easton Ellis will kanadischen Killer nicht mit "American Psycho" verglichen wissen

Von Katharina Cichosch
14. Juni 2012

Als der Roman "American Psycho" vom Autor Bret Easton Ellis in den 1990er Jahren veröffentlicht wurde, ging ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit: Die präzise geschilderten Szenen voller Gewalt und Perversionen waren selbst aufgeschlossenen Medienkennern offenbar zuviel. Einige Jahre lang stand das Buch in den USA auf dem Index, was dem weltweiten Erfolg jedoch keinen Abbruch tun konnte. Nur wenig später wurde der Bestseller mit Christian Bale in der Hauptrolle verfilmt.

Jetzt wollen die Medien einen "Canadian Psycho" erkannt haben, der dem Romanvorbild erstaunlich ähneln solle: Unter dem Pseudoynm Luka Magnotta gelangte der 29-jährige Kanadier zu zweifelhafter Berühmtheit. Er wird wegen Mordes an seinem chinesischen Liebhaber angeklagt; immer wieder kommen neue, grausige Details des Verbrechens ans Tageslicht.

Autor Breat Easton Ellis allerdings sieht diesen Vergleich offenbar nicht so gern: In seinem Twitter-Account machte er sich über den selbsternannten Pornostar Magnotta lustig und deklarierte diesen als "beschissenen Amateur". Der Tweet wurde unterschiedlich aufgenommen - beißend ironisch finden ihn die einen, geschmacklos angesichts des grauenvollen Verbrechens die anderen.