Studenten wollen in früherer Knastzelle Karl Mays neuen Vorleseweltrekord aufstellen

Rekordversuch - längste Nonstop-Lesung der Welt in Karl Mays Gefängniszelle

Von Ralph Bauer
1. Februar 2011

Studenten planen in einer früheren Gefängniszelle eine Weltrekordlesung. Wo einst Karl May wegen Betrügereien und Diebstahl einsaß, sollen insgesamt über 50 Tage die Werke des Schöpfers von "Winnetou" und "Old Shatterhand" vorgetragen werden.

Es wäre die längste Nonstop-Lesung der Welt. Dabei soll ab 14. März jeder Beteiligte 20 Minuten lang aus den Werken des Schriftstellers vorlesen. Dies ist just das Datum, an dem May 1870 im sächsischen Mittweida in Untersuchungshaft kam.

Tatäschliche Lesezeit wird länger dauern

Die dauerte tatsächlich bis zum 5. Mai und so lange soll auch das Leseprojekt, das auch ins Internet übertragen wird, gehen. Ursprünglich war geplant, dann mit dem kompletten Werk Karl Mays fertig zu sein.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa äußerte jedoch eine der Initiatorinnen, Stefanie Walter, daran Zweifel. Es werde "in jedem Fall" länger dauern als geplant. Denn statt der zuvor berechneten 44 Tage habe sich das Werk des Schrifstellers als umfangreicher erwiesen, so dass das Vorlesen wohl 55 Tage dauern dürfte.

Bei dem Projekt mit dem Titel "Gefangene Visionen" der Studenten des Medienwissenschaftlers Ludwig Hilmer Neuland sollen auch Schauspieler, Politiker, Autoren und Medienschaffende mitmachen. An Vorlesern, die an einem Nachbau des Orignalschreibtisches von Karl May Platz nehmen wollen, haben die rund 30 Organisatoren jedenfalls keinen Mangel: es melden sich Freiwillige aus ganz Deutschland.