Urlaub im Kloster: Korea einmal anders

Von Nicole Freialdenhoven
20. September 2012

Aufenthalte im Kloster erfreuen sich in Deutschland steigender Beliebtheit: Immer mehr Menschen suchen die spirituelle Ruhe als Rückzugsort vor dem hektischen Alltagsleben. Wer eine ähnliche aber noch viel tiefere spirituelle Erfahrung machen will, zieht für einige Tage in ein buddhistisches Kloster in Korea.

Willkommen sind alle, die bereit sind, sich an die Klosterregeln zu halten: Dazu gehört das Tragen hellgrauer Einheitskleidung aus grobem Leinen ebenso wie das Aufstehen um drei Uhr morgens, wenn ein Mönch das gesamte Kloster mit dumpfen Gongschlägen aus der Nachtruhe weckt. Dabei handelt es sich um eine uralte Tradition, bei der allen Lebewesen auf dem Land, in der Luft und im Wasser Ehre erwiesen wird.

Auch die Gäste erheben sich dann von ihren Schlafmatten und treffen sich zum Morgengesang und zum anschließenden Gebet, das aus den 108 Mantras besteht, die den 108 Bänden der buddhistischen Lehre entsprechen. Für jedes neue Mantra erheben sich die Mönche und knien wieder nieder - Frühsport auf koreanisch. Zur Erholung folgt eine Stunde Meditation ehe es eine Mahlzeit gibt.

Für die einheimischen Buddhisten ist der regelmäßige Klosteraufenthalt häufig Teil ihres Lebens, doch auch ausländische Gäste sind in fast hundert Klostern im ganzen Land herzlich willkommen. Etwa 300 Europäer sind jedes Jahr unter ihnen, die die Ruhe und Entspannung zu schätzen wissen.