Notre-Dame de Paris bekam neue Kirchenglocken

Von Susanne Schwarz
2. April 2013

Die berühmte Kathedrale Notre-Dame (dt. Unsere-Frau) von Paris hatten nun eine Woche vor den Ostertagen neun völlig neue Kirchenglocken erstmals läuten lassen. Zur Premiere war der seit 2001 amtierende Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, anwesend, während der pariser Erzbischof Andre Vingt-Trois die Zeremonie hielt.

Auch viele hunderte Bürger und Touristen kamen zur Kathedrale und versammelten sich nachmittags auf dem Domvorplatz um die Feierlichkeit zu bejubeln. Die Glocken wurden zum 850. Jubiläum des Bestehens von Notre-Dame in beide Kirchtürme aufgehängt. Die entsprechenden Feierlichkeiten sollen das Jahr 2013 gänzlich anhalten. Das neue Glockengeläut der Kathedrale erinnert jetzt an das Geläut aus den Jahren vor der Französischen Revolution.

Das weltberühmte Pariser Wahrzeichen besaß ursprünglich 20 Glocken wovon ein Großteil gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Französischen Revolution zum Opfer fiel. Danach wurden erst 1856 zunächst vier Glocken auf insgesamt fünf Glocken erneuert. 2011 wurde dann eine Restaurierung auf nun insgesamt 10 Glocken geplant, wozu die vier Glocken aus dem Jahre 1856 eingeschmolzen werden sollten.

Obwohl die Denkmalbehörde der Einschmelzung zustimmte, kam es dazu jedoch nicht, da ein gerichtlicher Beschluss die historischen Glocken beschlagnahmte, um sie schließlich vor der Zerstörung zu schützen. Die neuen Glocken wurden durch Spendengelder in Höhe von zwei Millionen Euro finanziert und getragen.

Die Glocke Marie, die größte und mit sechs Tonnen schwerste unter den neuen Glocken wurde in der königlichen Gießerei Eijsbouts in den Niederlanden produziert. Die Glockengießerei befindet sich in der Gemeinde Asten. Marie hängt neben Emmanuel, der prominenten Großglocke im Südturm und soll diese entlasten. Emmanuel ist nämlich 330 Jahre alt, ganze 13 Tonnen schwer und wurde seit 1685 nicht mehr erneuert. Im Nordturm wurden die anderen neuen Glocken der Kathedrale aufgehängt.