Spiel mit der Anonymität - handgefertigte Masken zum Karneval in Venedig

Von Dörte Rösler
21. Februar 2014

Die Lust am Verkleiden ist in Venedig schon über 900 Jahre alt. Und damals suchten die Menschen im Karneval den Schutz der Anonymität - am liebsten mit einer handgefertigten Maske.

Zu Lebzeiten von Casanova, als der Venezianische Karneval in voller Blüte stand, war die Maskenherstellung ein verbreitetes Gewerbe. Heute beherrschen nur noch weniger Meister das Handwerk.

Den ältesten Künstler trifft man im verwinkelten Dorsodoru-Viertel. In seiner Werkstatt hat Mario Belloni schon Hollywood-Größen wie Tom Cruise und Leonardo DiCaprio sein Handwerk gezeigt. Beide nahmen gleich mehrere Masken mit - die typischerweise nur das halbe Gesicht bedecken.

Neubelebung des Maskenfestes in den 80er Jahren

Im 18. Jahrhundert erstreckten sich die närrischen Tage in Venedig über ein halbes Jahr. Mit der Herrschaft der Habsburger endete die Freizügigkeit.

Erst Anfang der Achtziger Jahre belebten die Venezianern ihr Maskenfest neu, diesmal auf wenige Tage im Februar beschränkt. Mit vollem Erfolg: bis Aschermittwoch ist das melancholische Venedig Schauplatz einer riesigen Maskerade.

Zahlreiche Maskenmodelle für Jedermann

Wer das Spiel mit der Anonymität liebt, findet mehr als 300 Läden mit Masken. Viel billig hergestellte Industrieware aus Plastik - aber auch Kunstwerke wie den "Harlekin mit der Hakennase" von Mario Belloni.