Merkmale, Verwendung und Kosten unterschiedlicher Sargarten

Der Friedhof ist ein vorgegebener sowie eingegrenzter Platz, an dem Verstorbene beigesetzt werden. Eine der gängigen Bestattungsarten ist die Erdbestattung. Der eingesargte Leichnam wird samt Sarg in die ausgehobene Grabstelle platziert und anschließend mit Erde bedeckt. Dabei gibt es zahlreiche Sargarten, die sich beispielsweise in den Materialien sowie den Formen voneinander unterscheiden. Lesen Sie, welche Sargformen es gibt und wann diese verwendet werden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Friedhöfe: ein letzter Ort der Ruhe

Friedhöfe werden unter anderem als ein letzter Ort der Ruhe bezeichnet. Die von den Verstorbenen ausgehende Totenruhe überträgt sich auf die gesamte Stimmung auf den Friedhöfen. Der Umgang aller Grabbesucher untereinander ist ruhig und gedämpft.

Auch aufgrund ihrer örtlichen Lage, beispielsweise direkt neben der örtlichen Kirche oder abseits des Straßenverkehrs, sind Friedhöfe immer eine Stätte von ruhiger Abgeschiedenheit. Dazu trägt auch der Anlass eines Friedhofsbesuches bei. Er geschieht in nahezu allen Fällen im Angedenken an Verstorbene, die meistens enge Verwandte, nahe Bekannte oder Freunde waren.

Bestattungsmöglichkeiten

Auch in der heutigen Zeit ist unter der Vielzahl an möglichen Bestattungsformen die Erdbestattung eine der gängigsten Arten. Der in einem Sarg befindliche Leichnam wird in einem Grab in der Erde beigesetzt.

Ein solches Einzelgrab, auch als Grabstelle bezeichnet, hat mit etwa zwei Metern Länge und einem Meter Breite die Maße eines Einzelbettes. Die Grabtiefe beträgt durchschnittlich zwei Meter. Darin wird der Sarg mit seinen Standardmaßen von zwei Metern Länge und einer Breite sowie Höhe von jeweils siebzig bis achtzig Zentimetern platziert.

Neben der Erdbestattung gilt die Feuerbestattung zu den ebenso typischen Formen. Daneben gibt es auch viele verschiedene alternative Möglichkieiten. Hier in unserem separaten Artikel finden Sie eine Übersicht über die unterschiedlichen Bestattungsformen.

Der Friedhof als Ort der letzen Ruhe ist Ort der Trauerbewältigung von Hinterbliebenen
Der Friedhof als Ort der letzen Ruhe ist Ort der Trauerbewältigung von Hinterbliebenen

Der Sarg: ein Überblick

Für die Erd- und Feuerbestattung wird in der Regel ein Sarg verwendet. Bei diesem handelt es sich um ein Behältnis, in dem der Verstorbene transportiert, aufgebahrt und beigesetzt wird. Bezüglich der Materialien, der Artn und Formen gibt es Unterschiede.

Materialien

Die einzelnen Sargmaterialien, von der Sargumhüllung bis hin zum Sarginnern, sind je nach Art sowie Qualität des Sarges unterschiedlich teurer und wertvoll. In vielen Kulturen ist es üblich, dem Verstorbenen, wie es genannt wird, den letzten persönlichen Dienst dadurch zu erweisen, dass er in einem besonders wertvollen, sprich kostenaufwändigen Sarg beigesetzt wird.

Das muss auch deswegen als eine Geste der Hinterbliebenen gewertet werden, weil den Sarg als solchen die Trauergäste oder Dritte kaum zu sehen bekommen. Lediglich bei einer Aufbahrung oder beim Gang von der Totenhalle auf dem Friedhof hin zur Grabstätte ist der Sarg für die Anwesenden sichtbar.

Besonders auffällig wird diese Situation bei einer Kremation. Im Rahmen der Feuerbestattung wird der Sarg mitsamt dem inliegenden Leichnam in einem Krematorium verbrannt. Das geschieht ebenfalls innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Bestattungsfristen.

Der nur wenige Tage zuvor beim Bestattungsunternehmen ausgesuchte und gekaufte Sarg wird im Anschluss an die Trauerfeier komplett verbrannt, sodass buchstäblich nur Asche übrigbleibt. Hier wird noch deutlicher, dass die Ausgabe für einen Sarg im vierstelligen Eurobereich ausschließlich eine letzte Geste an den Verstorbenen sein kann.

Vom Holz- bis zum Metallsarg

Bei den Materialien wird grundätzlich

  • in den Holzsarg aus unterschiedlichen Holzarten
  • in den Sarkophag aus dem Material Metall beziehungsweise Stein
  • in die Tumba in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen
  • bis hin zum Schrein als einem großzügigen Aufenthaltsort zur Aufbewahrung von Leichnam oder Gebeinen von Heiligen.

Traditionsgemäß werden Särge aus Holzbrettern hergestellt. Aus der Bronzezeit stammt der Baumsarg, der aus einem ganzen Baumstamm gefertigt wurde. Später kamen Särge aus Stein hinzu.

Zu den weiteren Materialien zählen

  • Pappe
  • Keramik
  • Stahlblech
  • Keramik oder
  • Blei.

Zink- oder Kunststoffsärge werden häufig genutzt, um den Toten in ein rechtsmedizinisches Institut zu überführen. Metallsärge sind für die internationale Überführung von Verstorbenen. Diese müssen wiederum rutschfest in Holzsärgen befestigt werden.

Metallsarg

Auch für eine Gruftbestattung wird ein Metallsarg verwendet. Zu den günstigsten Modellen zählen solche aus gebogenem, gelötetem und spritzlackiertem Zinkblech. Der so genannte Kardinalssarg gilt als teuerstes Modell; er besteht aus poliertem Kupfer und enthält im Inneren ebenfalls einen Zinksarg.

Sanitätssarg

Bei einem Sanitätssarg handelt es sich um ein Modell, in dem verletzte Tote, beispielsweise nach einem Unfall, abgeholt werden. Gängig ist die Verwendung von Aluminium, tiefgezogen und blau pulverbeschichtet.

Solche Särge lassen sich in der Regel ineinander gestapelt werden. Nach jeder Verwendung werden sie in einer speziellen Waschanlage gereinigt, sodass sie danach wieder einsatzbereit sind.

Verschiedene Sargarten

Demzufolge gibt es verschiedenartige Sargarten und -typen. Die Hinterbliebenen sollten sich vor Augen führen, dass der von ihnen ausgesuchte Sarg ein hand- oder maschinengefertigtes Behältnis ist. Wenngleich es aus ethischen Gründen unüblich ist, so muss doch von dem Sarg als einer Ware gesprochen werden.

Günstigere Modelle

Das Gegenteil zu dem aufwändigen und sowohl ideell als auch materiell wertvollen Schrein ist der Sparsarg. Die Sargunterseite lässt sich als Klappe mit einem Hebel öffnen. Der im Sarg befindliche Leichnam ist in einen Leinensack eingehüllt.

Der Sparsarg wird auf das offene Grab platziert, und durch das Öffnen der Sargunterseite fällt der Leichnam in das Grab hinein. Die Klappe im Sparsarg wird geschlossen, der Sarg wird von der Graböffnung abgenommen und kann für weitere Beerdigungsvorgänge verwendet werden.

Er ist in dem Sinne ein Gebrauchs-, kein Verbrauchsgegenstand. Wer in der heutigen Zeit an den Kosten für einen Sarg sparen möchte oder muss, der hat dazu vielfältige Möglichkeiten - angefangen bei der Wahl des Sargmaterials bis hin zur Innenverkleidung.

Typische Sargformen

Auch bezüglich der Form eines Sargs gibt es Unterschiede. Das Oberteil ist bei der Hausdachform höher als das Unterteil. Hier verlaufen die Seiten im stumpfen Winkel nach unten. Oft ist das Fußende schmaler als das Kopfende (konische Form).

Beim Truhensarg wiederum ist das Unterteil höher; dessen Seitenteile verlaufen senkrecht. Das Deckblatt, welches sich auf dem oberen Teil befindet, ist meist doppelt aufgesetzt. Beim Kuppeltruhensarg ist auf dem Oberteil eine Rundung zu erkennen.

In den Bereich der Truhensärge gehört auch der amerikanische Truhensarg. Dessen Oberteil besteht aus zwei Teilen - einer davon lässt sich zurückklappen, sodass der Oberkörper des Verstorbenen zu sehen ist; des Weiteren lässt der Körper sich durch eine spezielle Kurbelfunktion anheben. In den USA ist die Verabschiedung am offenen Sarg typisch.

Der Körperformsarg ist im Schulterbereich breiter als am Kopfende; das Fußende ist in etwa genau so breit wie der Kopfteil. Das Sargoberteil ist flach, die Sargfläche weist eine sechseckige Form auf. Diese wird auch als italienischer Sarg bezeichnet.

Eine Gebeinkiste ist in vielen Fällen kleiner als ein Sarg. Anwendung findet diese Form bei einer erneuten Beisetzung der Gebeine. Ist die gesetzliche Ruhezeit abgelaufen, sind die Gebeine nicht unbedingt bereits zersetzt.

Auf den folgenden Seiten dieses Artikels gehen wir näher auf die unterschiedlichen Sargmodelle ein.