Zweites Leben für britische Telefonzellen - Kaffee aus der roten Kultbox

Von Dörte Rösler
11. August 2014

Telefonzelle zu verkaufen - seit die Britische Telekom (BT) ihre roten Telefonhäuschen ausmustert, führen viele der roten Kultobjekte ein zweites Leben. Da die Menschen von überall mit dem Handy telefonieren können, nutzen findige Briten die Boxen jetzt als Kunstgalerie, Bibliothek oder Verkaufsstand für Kaffee und Eis.

Adopt a Kiosk, so heißt das Programm offiziell. Und immer mehr Briten machen mit. Gemeinden übernehmen die Telefonzellen als Infozentrum, Jungunternehmer servieren in den umgebauten Häuschen Sandwiches, Eis und Espresso. Die ersten Gastro-Boxen gingen im Juni im traditionellen Seebad Brighton in Betrieb. 100 weitere sollen folgen.

Die Aktion ist ein Win-Win-Geschäft. Die BT muss sich nicht um Abtransport und Entsorgung der Zellen kümmern. Sie baut lediglich die alten Telefone aus. Die Pächter bekommen für nur einen Pfund eine Gewerbefläche an attraktivem Standort. Dafür verpflichten sie sich, die Boxen in ansprechendem Zustand zu erhalten.

Viel Platz ist in den Zellen nicht. Rund 2.200 werden aber bereits neu genutzt - bevorzugt die 1936 entworfenen K6-Modelle, die schon Millionen Urlaubern als Fotomotiv gedient haben. Insgesamt betreibt BT noch 49.000 Telefonhäuschen, bis zum Jahresende sollen davon 1.500 abgewrackt werden. Es sei denn, jemand adoptiert sie.

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