Einheimischer findet ehemalige Spionagetunnel im Wald

Von Alexander Kirschbaum
12. Dezember 2012

Lange Zeit galten sie als verloren. Spionagetunnel der westlichen Alliierten, mit denen die sowjetischen Machthaber in Ostberlin zu Zeiten des kalten Krieges abgehört werden sollten. Erbaut wurden sie im Jahr 1954, und bis zu ihrer Enttarnung durch einen Doppelagenten im Jahr 1956 konnten die Amerikaner und Briten in Westberlin etwa eine halbe Millionen Telefongespräche mithören.

Nachdem die Abhöraktion aufgeflogen war, wurden die Tunnel auf Ostberliner Seite abgebaut. Ein militärbegeisterter Einheimischer hat die verschollen geglaubten Überbleibsel des kalten Krieges im vergangenen Sommer dann überraschend im Pasewalker Kirchenforst in Mecklenburg-Vorpommern gefunden. Wie Historiker herausgefunden haben, erfüllten die Spionagetunnel auch nach ihrer Enttarnung einen Zweck. Sie dienten als Übungsmaterial für die Volkspolizei. Das Berliner Alliiertenmuseum hat bereits Interesse an den historisch bedeutsamen Stahlröhren bekundet.