Besetzte Hochhaus-Ruine in Caracas - Obdachlose Familien werden umgesiedelt

Von Jutta Baur
25. Juli 2014

Sie gilt als höchster Slum weltweit, die Bauruine des "Torre de David" in Caracas. Auf den 45 Etagen haben obdachlose Familien Zuflucht gefunden. Da der Zustand des Rohbaues gefährlich für Leib und Leben der Besetzer ist, haben sich die Behörden entschlossen, den Familien eine andere Unterkunft anzubieten.

Menschenunwürdige und unsichere Zustände

Das Hochhaus hat in Venezuelas Hauptstadt keinen guten Ruf. Armut und Gewalt sollen in der 190 Meter hohen Ruine herrschen. Unfälle sind an der Tagesordnung. Durch fehlende Treppengeländer sind bereits einige Kinder abgestürzt. Für die Behörden werden die dortigen Zustände immer weniger tragbar. Weder Sicherheit noch Menschenwürde seien garantiert. Bisher konnten 160 von 1156 Familien in den Süden der Stadt verlegt werden. Die Umsiedelung ging ruhig vonstatten.

Ehrung durch Biennale

Das Hochhaus, an dem seit 1994 nicht mehr weitergebaut wird, hat durch die Biennale von Venedig im Jahr 2012 eine Ehrung erfahren. Die Bewohner hatten sich Wasser und Strom verschafft und sogar Gärten angelegt.