Chinesische Zensur verbietet Zeichentrickfilm über revolutionäre Hasen

Von Ralph Bauer
2. Februar 2011

Ein Kinderfilm, in dem Hasen mitspielen, beunruhigt offenbar die chinesische Führung. Sie ließ den dreiminütigen Streifen, der jetzt nur noch in YouTube außerhalb Chinas läuft, nach Angabe der Nachrichtenagentur dpa verbieten und aus dem chinesischen Internet löschen. Grund ist demnach der Inhalt des Clips.

In "Kleiner Hase sei brav" geht es um Karnickel, die sich gegen die Herrschaft der Tiger wehren. Die Führung in Peking sieht dies im gerade angebrochenen Jahr des Hasen als Anspielung auf die Spannungen zwischen hohen Funktionären und dem Volk. In dem Video wird unter anderem angespielt auf die Vergiftung von 300.000 Babys mit gepanschter Milch, Polizeiwilkür sowie eine Selbstverbrennung.

Schließlich beißen in dem Clip, der vor dem Verbot mehr als 130.000 Klicks bekam, die Hasen die Tiger zu Tode. Dazu heißt es: "Das Hasenjahr ist gekommen. Selbst Hasen beißen, wenn sie unter Druck geraten."