Basstölpel: Wendige Schwimmer und todesmutige Jäger

Von Alexander Kirschbaum
31. Oktober 2013

Basstölpel sind trotz ihres wenig vorteilhaften Namens faszinierende Vögel. Bei der Jagd stürzen sie von bis zu 30 Metern Höhe ins Meer, wo sie mit ihrem spitzen Schnabel Heringe und Makrelen fangen. Der Sturzflug findet bei rasender Geschwindigkeit statt, mit rund 90 Stundenkilometern prallen die Vögel auf die Wasseroberfläche. Damit sie dies unbeschadet überstehen, können die Vögel ihre Flügel ausklappen, zudem werden sie durch eine dicke Schädeldecke und Luftsäcke im Brust- und Halsbereich vor Verletzungen bewahrt.

Unter Wasser sind sie wendige Schwimmer und mit ihrer Körperform und Schwimmhäuten an den kräftigen Füßen perfekt auf die Fischjagd eingestellt.

Lebenslange Partnerschaft

Heimisch sind sie in Europa, Nordamerika und zur Winterzeit auch in Afrika. An der Nordsee, im schottischen Bass Rock, gibt es eine große Basstölpelkolonie mit mehreren Tausend Tieren. Dort brüten die Tiere jedes Jahr ihre Jungen aus, Basstölpelpaare bleiben sich ihr ganzes Leben lang treu.

Nach rund 45 Tagen verlässt der Nachwuchs sein Ei. Die jungen Basstölpel sind nicht nur sehr gefrässig, sondern müssen von den Eltern auch vor räuberischen Möwen geschützt werden. Nach wenigen Monaten erlernen sie bereits das Fliegen, ihr graubraunes Federkleid verlieren sie erst nach über vier Jahren. Im Erwachsenenalter erstrahlen die Basstölpel, die ein Alter von 40 Jahren erreichen können, in einem blütenweißen Gefieder.

Einst fast ausgerottet

Durch rücksichtslose Plünderungen ihrer Brutkolonien standen sie vor rund 100 Jahren kurz vor ihrer Ausrottung. Mittlerweile hat sich der Bestand der raffinierten Jäger aber wieder erholt.