Studie des Max-Planck-Instituts: Leben in der Stadt verändert die innere Uhr von Amseln

Von Laura Busch
10. Juni 2013

Vögel vom Land sind entspannter - so könnte man einen aktuellen Befund des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee zusammenfassen. In Kooperation mit der Universität in Glasgow erforschten die Wissenschaftler dort, wie sich das Leben von Vögeln auf dem Land von dem von Vögeln in der Stadt unterscheidet.

Wie auch beim Menschen gibt es da einige gewichtige Unterschiede. Der beteiligte Wissenschaftler Jesko Partecke vom Max-Planck-Institut fasste die Ergebnisse, die man anhand der Beobachtung von Amseln gewonnen hatte, zusammen. Amseln eignen sich dabei, weil sie sogenannte Kulturfolger sind. Sie breiten sich überall aus, auch über ihren ursprünglichen Lebensraum, den Wald, hinaus. Dabei stellen sie auch ihre innere Uhr um.

Stadtamseln sind rund eine halbe Stunde früher wach als ihre Artgenossen auf dem Land und sie gehen rund 9 Minuten später "zu Bett". Auch war eine unruhigere Nachtruhe zu beobachten.

Der Lebensrhythmus der Stadt hat damit ebenso etwas zu tun wie Lärm, nächtliche Beleuchtung und hohes Verkehrsaufkommen. Nun soll in einer weiteren Studie überprüft werden, ob dabei auch genetische Anpassungen entstehen beziehungsweise schon entstanden sind.