Warum Pinguine nicht fliegen können: Forscher erklären dies mit dem Energieaufwand

Von Cornelia Scherpe
24. Mai 2013

Jedes Kind weiß, dass der Pinguin ein ungewöhnlicher Vogel ist, denn im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen kann er nicht fliegen. Als seine Vorfahren sich den Lebensverhältnissen am Wasser angepasst hatten, brauchten sie ihre Flügel nicht mehr zum Fliegen, sondern nutzten sie als Paddel im Meer. Weshalb die Tiere nicht gleichzeitig gute Taucher und gute Flieger sein können, haben Forscher aus den USA beleuchtet.

Dafür rechneten sie mit dem benötigten Energieaufwand für beide Tätigkeiten. Die Wissenschaftler arbeiten mit zwei Vogelarten: Dem Dickschnabellummen und den Meerscharben. Beide Vogelarten können hervorragend fliegen, sind aber zugleich auch als Taucher aktiv. Der Dickschnabellumme nutzt zum Vorankommen im Wasser die Flügel und paddelt dabei ähnlich wie die Pinguine.

Die Meerscharben dagegen bewegen die Flügel im Wasser fast gar nicht, sondern treiben sich selbst mit den Füßen an. Nun untersuchte man, welchen Energieaufwand die Tiere betreiben müssen, damit sie fliegen können. Beide Vogelarten haben beim Fliegen einen extrem hohen Verbrauch. Es entstehen sogar die höchsten Energiekosten, die bisher bei einem Wirbeltier festgehalten werden konnten.

Die Flügel tragen damit eine extreme Flächenbelastung und das wiederum bedeutet, dass die Muskeln nicht sehr effizient sein können. Beim Tauchen jedoch hatten die Dickschnabellumen die Nase vorn. Ihre als Flossen eingesetzten Flügel waren deutlich effizienter als die Beinarbeit der Meerscharben. Sie verbrauchten also weniger Energie.

Die Forscher leiten aus diesen Erkenntnissen ab, dass bei tauchenden Vogelarten die Funktion der Flügel als Paddel wichtiger sei und daher die Form der Flügel hinten an steht. Die Form wird von der Evolution so angepasst, dass die Tiere effizienter im Wasser sind. Das allerdings bedeutet für die Tiere, dass sie nun deutlich mehr Energie benötigen, wenn sie mit diesen veränderten Flügeln in die Luft wollen.