Zahlreiche Greifvögel sterben an Bleivergiftung

Von Melanie Ruch
26. Juni 2012

Der kalifornische Kondor ist schon lange vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1982 gab es nur noch 22 freilebende Exemplare. Durch ein aufwendiges Zuchtprogramm konnte der Bestand bis 2010 immerhin auf rund 400 Exemplare gebracht werden. Doch obwohl die Greifvögel nicht gejagt werden dürfen, sterben zahlreiche Kondore durch die bleihaltige Munition von Jägern. Die von den Jägern angeschossenen Wildtiere verenden und dienen dem aasfressenden Kondor als Nahrung. Dieser nimmt das Blei aus der Munition, die noch im Tierkadaver steckt, mit auf und vergiftet sich dadurch.

Forscher der University of California fanden bei der Untersuchung von 1.154 Blutproben von 150 Kondoren heraus, dass ein Großteil der Tiere starke Bleivergiftungen hatte. Ein generelles Verbot von bleihaltiger Munition wäre allerdings ein komplizierter und aufwendiger politischer Prozess, beteuern Wissenschaftler und Naturschützer. Das Problem ist auch hierzulande beim Seeadler bekannt.