Reisefreudiger Vogel: Auf den Spuren der Küstenseeschwalbe

Von Katharina Cichosch
15. Juni 2012

Gäbe es einen Preis für den Vogel mit der längsten Flugstrecke, so hätte ihn die norddeutsche Küstenseeschwalbe schon jetzt sicher. Wie viele andere Vögel aus der Bundesrepublik lässt auch sie es sich im Winter gern in wärmeren Gefilden gut gehen. So weit wie sie aber reist niemand sonst: Etwa zwei Mal um die Erde - so viele Kilometer legt die Küstenseeschwalbe auf ihren Reisen jährlich zurück.

Zum Rasten, Brüten und Kinder großziehen sucht sich die grau-weiße Schwalbe mit dem leuchtend orangefarbenen Schnabel gern abgeschiedene Orte. Umso begeisterter sind Tier- und Naturfreunde von dieser einzigartigen Begebenheit: Gleich eine ganze Kolonie der reisefreudigen Vögel hat sich jetzt am friesischen Eidersperrwerk niedergelassen. Die sonst eher scheuen Vogelfamilien sind hier oft schon mit bloßem Auge zu beobachten - ein spektakuläres Naturerlebnis, das schon jetzt Besucher aus ganz Deutschland anlockt.

Zu nahe kommen sollte man den Vögeln dabei jedoch nicht: Wie die meisten Vogelarten, so sind auch Küstenseeschwalben äußerst bedacht auf das Wohlergehen ihres eigenen Nachwuchs. Dabei können sich durchaus schon einmal zu präventiven "Abwehrmaßnahmen" greifen - besser also, man hält einen gesunden Abstand und beobachtet die Vögel zum Beispiel durch ein Fernglas.