Vogel des Jahres - Die Dohle steht schon auf der roten Liste

Von Jutta Baur
18. Oktober 2011

Inzwischen ist sie so selten, dass viele Menschen überhaupt kein Bild vor Augen haben, wenn sie sich eine Dohle vorstellen sollen. Dabei war sie vor Jahrzehnten noch sehr häufig anzutreffen. Die Dohle nistet gerne unter Dachstühlen, in Nischen oder alten Gemäuern. Besonders Kirchtürme bildeten ein Refugium für die Dohlen. Mancherorts nannte man sie "des Pastors schwarze Taube". Im Zuge der Erneuerung vieler Häuser und dem damit verbundenen Wunsch zur Energie-Einsparung, sind gerade diese geschützten Orte zum Nestbau weggefallen. Derzeit schätzt man die Dohlenpaare auf etwa 100 000. Ein Hauptbrutgebiet ist der Niederrhein. Dort gibt es noch immer unversiegelte und unverbaute Flächen, sie zur Futtersuche für die Dohle überaus wichtig sind.

Durch die Wahl zum Vogel des Jahres möchte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf die sinkende Zahl der früher häufigen Vögel hinweisen. Dohlen sind fleißige Helfer bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Zu ihrem Speiseplan gehören allerlei Insekten, zudem noch Schnecken und Würmer.