Wenn Singvögel nicht mehr erhört werden

Durch Großstadt-Lärm werden immer weniger Vogel-Männchen erhört

Von Karoline Hübl
2. September 2011

Stadtvögel passen sich immer mehr den Menschen an. Weibliche Vögel interessieren sich nur noch für Männchen, die eine attraktive tiefe Stimme besitzen. Solche tollen Sänger gibt es zur Genüge in der Stadt, nur finden die kaum Gehör.

Verkehrs- und Maschinenlärm sorgen dafür, dass die armen Vogeldamen ihre Männchen nicht mehr wahrnehmen. Einzig die Vögel, die eine schrille und sehr laute Stimme haben, werden erhört. Doch diese sind für die Weibchen uninteressant. Scheinbar sind auch Vögel in der Hinsicht sehr wählerisch.

Alle Vögel kommunizieren gemeinsam über ihren Gesang. Ähnlich wie bei Menschen ist auch das Verhalten der Tiere so ausgeprägt. Wer nicht singen kann, bekommt keinen Recall.

Lärm und wählerische Weibchen gefährden Nachwuchs

Je größer der Vogel, desto tiefer die Stimme. Das liegt daran, weil diese Vögel eine größere Brust aufweisen. Somit können sie mehr Luft einatmen und besser die Töne treffen.

Vogel Männer haben in der Großstadt kaum Chancen auf ein Weibchen. Solche die singen können, hört niemand und alle anderen sind bei den Frauen gleich unten durch. Interessant zu beobachten ist der Aspekt, dass Kohlmeisenweibchen ihrem Partner sehr treu sind, wenn dieser gut singen kann.

Wer jetzt noch behauptet, wir Menschen seien wählerisch, kann die Schuld auf die Vögel schieben. Problematisch wird es beim Nachwuchs. Wenn sich kaum noch Vogelpaare finden, werden schon bald Vogelarten in der Stadt aussterben.