Landschaftspflege bestimmt das Geschlecht von Vögeln

Von Ingo Krüger
13. Mai 2011

Männchen oder Weibchen, dies kann einer britischen Studie zufolge von der Beweidung von Grünflächen abhängen. Die Wissenschaftler beobachteten für ihre Untersuchung den Wiesenpieper, einen knapp 15 Zentimeter großen Sperling, der sich bevorzugt auf feuchten Wiesen, Viehweiden und in Moorgebieten aufhält.

Dabei konnten sie feststellen, dass das Geschlecht des Vogels davon abhing, ob sich in seinem Lebensraum weitere Nutztiere wie Schafe oder Kühe aufhielten. Der Wiesenpieper ist ein Vogel, der sein Nest auf dem Boden baut. Die Forscher fanden mehr weibliche Nachkommen, wenn das Gebiet um die Brutstätte stark oder gar nicht beweidet wurde. Bei normaler Beweidung fanden die Wissenschaftler mehr männliche Nachkommen.

Die Nutzung einer Grünfläche als Weideland hat folglich Einfluss auf die Fortpflanzung des Sperlings. Warum dies passiert, wissen die Experten allerdings noch nicht. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die britischen Forscher in dem Fachmagazin Biology Letters.

Bisher war es noch niemandem vorher gelungen, einen Einfluss von Beweidung auf das Geschlecht nachzuweisen.