Pfiffige Vogelmänner finden eher ein Weibchen

Von Ingo Krüger
31. März 2011

Gutaussehend, schlau und Ernährerqualitäten. Welche Frau wünscht sich nicht einen Mann mit diesen Eigenschaften. Und sie gibt es wirklich, allerdings nicht im Sportverein, in der Volkshochschule oder abends in der Disco, sondern am Futterbehälter. Leider sind diese Prachtexemplare keine Menschen, sondern Erlenzeisige.

Spanische Forscher berichten in den "Biology Letters", dass sich attraktive männliche Zeisige bei der Nahrungssuche geschickter und erfolgreicher verhalten als ihre etwas unscheinbaren Artgenossen. Ausschlaggebend ist ein gelber Streifen auf dem Flügel. Je länger dieser ist, desto intelligenter stellten sich die Vogelmänner an. Grund für die Gelbfärbung des Gefieders ist Carotinoid, ein natürlicher Farbstoff, den die Erlenzeisige mit der Nahrung aufnehmen. Fazit: Je cleverer bei der Futtersuche, desto gelber die Federn.

Auf den Menschen lassen sich die Erkenntnisse aus der Vogelwelt allerdings nicht übertragen. Auch wenn der Trainingsanzug aus Ballonseide schön bunt ist, bedeutet dies nicht, dass der Mann, der drin steckt, besonders pfiffig ist.