Ein Leben in der Luft - Mauersegler fliegen selbst im Schlaf

Von Ingo Krüger
5. August 2014

Von Mai bis Anfang August sind Mauersegler häufig am europäischen Himmel zu sehen. Mit ihren schrillen Schreien sind sie zudem nicht zu überhören. Die bis zu 17 Zentimeter langen Vögel sind wahre Flugkünstler. Sie verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft.

Festen Grund suchen sie nur im Notfall auf oder um ihren Nachwuchs großzuziehen. Ihre Nistplätze befinden sich in der Regel in einer Höhe von 6 bis 30 Metern über dem Boden. Sie suchen bevorzugt tiefe Mauerspalten auf oder quartieren sich direkt unter dem Dach von Wohnhäusern oder Türmen ein.

Der Flug der Mauersegler

Mauersegler, die häufig mit Schwalben verwechselt werden, schlafen sogar im Flug. Dabei sind sie meist stumm. Sie schlagen gelegentlich mit den Flügeln, allerdings in langsamerer Frequenz als tagsüber. So versuchen sie, nach Möglichkeit auf einer Stelle zu bleiben.

Den europäischen Winter verbringt Apus apus, so der wissenschaftliche Name, im südlichen Afrika. Dort hält er sich ebenfalls ein gutes Vierteljahr auf. Den Rest der Zeit benötigt der Mauersegler für seine lange Reise aus seinem Brutgebiet ins Winterquartier und wieder zurück. Die Langstreckenflieger befinden sich jährlich zwischen 80.000 und 160.000 Kilometer in der Luft. Wenn der Mauersegler im Frühjahr wieder am europäischen Himmel auftaucht, ist dies ein Zeichen, dass der Sommer nicht mehr fern ist.