Computerspiele sind gut fürs Gehirn: Reflexe werden geschult

Regelmäßiges Spielen an Konsole und Computer soll laut Hertie-Institut die Reaktionsfähigkeit verbessern

Von Nicole Freialdenhoven
9. Januar 2015

Wenn der Nachwuchs stundenlang scheinbar regungslos vor dem Bildschirm hockt und in ein Computerspiel vertieft ist, fürchten so manche kulturpessimistische Eltern, dass ihr Gehirn großen Schaden erleidet. Sie würden es lieber sehen, dass die Teenager draußen Ball spielten wie früher.

Neue Studie zum Gamen

Das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung kommt den Computerspielen nun zur Hilfe: Forscher stellten in einer neuer Studie fest, dass regelmäßiges Spielen an Konsole und Computer die Reflexe stark verbessern.

Die Neurowissenschaftler beobachteten in einem Experiment zwei Gruppen, von denen eine regelmäßig Computerspiele spielte und die andere nicht. Die Probanden sahen auf Bildschirmen Punkte kurz aufleuchten und mussten diesen mit dem Blick folgen.

Reaktionszeiten und Konzentrationsfähigkeit

Dabei führten die Punkte oft ruckartige Bewegungen durch. In einem weiteren Test sollten die Studienteilnehmer absichtlich in die entgegengesetzte Richtung schauen, wenn ein Punkt aufleuchtete.

Die Forscher konnten beobachten, dass die Gamer in beiden Tests besser abschnitten. Sie zeigten kürzere Reaktionszeiten und schnellere Augenbewegungen, die auf eine bessere Reaktionsbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit schließen ließen.

Dies soll natürlich kein Freibrief sein, täglich stundenlang vor der Konsole zu sitzen, doch schädlich ist das regelmäßige Spielen auf keinen Fall.