In Vietnam werden illegal Bären geschlachtet: Behörden können nicht einschreiten

Von Ingrid Neufeld
10. Oktober 2013

In Vietnam verdienten in der Vergangenheit Händler illegal mit dem Verkauf von Bären-Gallensaft. Seitdem 2005 der Verkauf verboten wurde, wird das Geschäft immer uninteressanter. Dadurch verlegen sich die Händler auf den Verkauf von Einzelteilen geschlachteter Tiere. Die Behörden wissen um die illegalen Schlachtungen, können aber nicht dagegen einschreiten.

Tierkörperteile als Medizin

Der Gallensaft wurde den Tieren mit Nadeln entnommen. Er wird in der traditionellen asiatischen Medizin als ein wirksames Heilmittel verwendet. Seit der Verkauf verboten wurde stehen Bärenfarmer vor dem Problem, dass sie Tiere ohne wirtschaftlichen Nutzen weiter erhalten müssen. Wenn sie diese an die Behörden abgeben, erhalten sie keinerlei Entschädigung. Deshalb kommt es zu illegalen Schlachtungen. Ohren und Tatzen werden als leistungssteigernd angesehen.

Da die Regierung alle Bärenfarmen abschaffen möchte, sind den Beamten regelrecht die Hände gebunden, um gegen die illegalen Schlachtungen vorzugehen. Die Tierschutzorganisation Animals Asia klagt, dass durch auf dem Markt angebotene Körperteile die Nachfrage erst angestachelt wird.