Erdhummeln verlassen zur Fortpfanzung das Nest - Auch Arbeiterinnen kommen in das Vergnügen

Von Heidi Albrecht
27. September 2013

In den Insektenstaaten herrscht ausnahmslos die Monarchie. Für die Fortpflanzung ist ausschließlich die Königin zuständig. Die Arbeiterinnen hingegen opfern ihr gesamtes Leben dem Insektenstaat. Nun sorgt die Erdhummel allerdings für Aufsehen, denn hier konnten französische Forscher feststellen, dass hier auch die Arbeiterinnen das Nest verlassen, um sich in fremden Nestern fortzupflanzen.

Beobachtung im Labor

Unter dem Dach eines Labors in Paris wurden künstliche Nester angefertigt und 665 individuell gekennzeichnete Erdhummeln unter Beobachtung gestellt. Hier konnten die Wissenschaftler sehen, dass einige der Arbeiterinnen das heimische Nest verlassen, um ein anderes oder gar mehrere Nester aufzusuchen. Von den anderen Hummeln wurden sie sogar in Ruhe gelassen.

Fruchtbarkeit bestimmt das Verhalten

Dieses Verhalten der jungen Hummeln hängt aller Wahrscheinlichkeit von der Fruchtbarkeit ab. Um der Hierarchie etwas genauer auf den Grund gehen zu können, isolierten die Forscher kleine Gruppen zu je drei Hummeln. Bald bildete sich eine neue Hierarchie, bei der die älteste Hummel sich als fruchtbarste herausstellte. Diese war dann auch außerordentlich wanderfreudig. Sie besuchte bis zu 20 Prozent häufiger andere Nester als ihre beiden Artgenossen.

Arbeiterinnen der Erdhummeln zeitweise fruchtbar

Die Studie belegt, dass die Arbeiterinnen der Erdhummeln für einen gewissen Zeitraum fruchtbar sind und diese Zeit nutzen, um sich auch in anderen Nestern fortzupflanzen, um ihre Gene weiter geben zu können.