Mutation bei Rehen - Geschlechterumkehrung kann auch beim Menschen vorkommen

Von Ingrid Neufeld
12. September 2013

Ein Humangenetiker befasste sich in seiner Freizeit mit dem Jagen. Dabei entdeckte er ein Reh, das hinten ein Weibchen zu sein schien, aber vorne aussah wie ein Männchen, denn es hatte ein Geweih und trotzdem am Hintern eine weibliches Haarbüschel, "Schürze" genannt.

Der Humangenetiker und Jäger erlegte das Tier und schrieb in der US-Fachzeitschrift "PLOS ONE" über seine Ergebnisse.

Das Tier verfügte zwar über den Chromosomensatz XX, aber auch über einen verkürzten Penis und einen Hoden. Außerdem hatte es dreimal so viel von einem Gen namens SOX9-Gen, das für die Keimdrüsenausbildung sorgt. Es ist entweder für die Hodenbildung, oder aber für die Eierstöcke verantwortlich.

Bei einem dreimaligen Vorhandensein bilden sich Hoden trotz dem nicht vorhandenen Y-Chromosom. Eine solche Veränderung kann überall vorkommen, auch beim Menschen.