Gen-Forscher planen, ausgestorbene Tierarten schon bald wieder zum Leben zu erwecken

Von Frank Sprengel
6. Mai 2013

Es mag auf Anhieb etwas utopisch anmuten, dass einige Landstriche Sibiriens schon bald mit Höhlenlöwen, Mammuts oder anderen, längst ausgestorbenen Tieren besiedelt werden könnten. Allerdings sei die Gen-Forschung viel weiter, als gemeinhin angenommen wird. So hätten Forscher der Universität von New South Wales in Australien eigenen Angaben zufolge Embryonen einer Anfang der 1980er Jahre ausgestorbenen Froschart gezüchtet. Jedoch seien diese bereits nach wenigen Tagen gestorben.

Im Jahr 2009 sei sogar das Klonen des letzten Pyrenäen-Steinbocks, der neun Jahre zuvor verstarb, gelungen. Aufgrund einer Lungenanomalie sei das Tier aber Minuten nach der Geburt verendet. Zurzeit versuche man, den in den 1930er Jahren ausgestorbenen Tasmanischen Tiger zu klonen. An der Oxforduniversität wolle man hingegen den im 17. Jahrhundert ausgerotteten Dodo wiederbeleben.

2011 hätten Japanische Wissenschaftler wiederum angekündigt, binnen von nur sechs Jahren ein Mammut zum Leben zu erwecken. Nach Auffassung von Experten könnte dieses Vorhaben tatsächlich gelingen, da selbst 200000 Jahre alte DNA zum Klonen geeignet sei. Demzufolge dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass es irgendwann einmal einen "Jurassic Park" mit echten Dinosauriern, deren Extinktion gut 65 Millionen Jahre zurückliegt, geben wird.

Bei aller Euphorie für die neuen Möglichkeiten stelle sich aber die Frage, ob die "Reanimierungsversuche" überhaupt moralisch vertretbar sind. Da Lebewesen mehr als ihr reines Erbgut sin, sei schon alleine der Punkt fraglich, wie sich geklonte Tiere in der freien Wildbahn behaupten sollen, wenn sie keine Artgenossen haben, an denen sie sich diesbezüglich orientieren können.

Ungeachtet dessen seien viele Tiere aufgrund von Veränderungen an ihrem Lebensraum respektive ihren allgemeinen Lebensbedingungen ausgestorben, weshalb sie geradezu zwangsläufig zu einem Leben in einem Zoo verdammt wären.