Seehasen nutzen einzigartige Verteidigungsmethode gegen ihre Feinde

Von Ingo Krüger
4. April 2013

Eine einzigartige Art, sich gegen Feinde zu verteidigen, haben Seehasen. Die auch Breitfußschnecke genannten Tiere leben in den meisten Meeren und Ozeanen, vom Pazifik bis zur Nordsee. Werden die bis zu 75 Zentimeter großen Seehasen, die selbst zu den Pflanzenfressern zählen, von Feinden bedroht, stoßen sie nicht nur eine rötliche Tinte aus, so dass sie schwerer zu sehen sind, sondern zudem eine weißliche Flüssigkeit.

Bislang war die Wirkungsweise des weißlichen Sekrets namens Opalin unbekannt. Doch US-amerikanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie diese Substanz funktioniert. Dazu bestrichen sie die Antennen von Hummern, die wie eine Nase bei Menschen funktionieren, mit Opalin. Außerdem implantierten sie den Krustentieren Elektroden ins Nervensystem, um deren Reaktionen genau zu erfassen. Anschließend untersuchten sie die Auswirkungen eines Garnelen-Extraktes auf die Hummer.

Aufgrund des Opalins zeigten die Tiere keine Reaktion. Sie waren nicht mehr in der Lage zu "riechen". Seehasen haben zwar keine Angriffswaffen, mit denen sie ihre Fressfeinde verletzen können, aber sie nutzen die pigmenthaltige Flüssigkeit, um etwa Hummer in die Irre zu führen. Dies sichert ihnen einen größtmöglichen Schutz vor Feinden.