Haifische spüren Feinde schon als Embryos

Von Alexander Kirschbaum
11. Januar 2013

Nachkommen des Braungebänderten Bambushais erkennen Gefahren schon als Embryos, wie australische Forscher herausgefunden haben. Die ungeborenen Haie erkennen elektrische Felder mithilfe ihrer Lorenzinischen Ampullen. Das sind Sinnesorgane unter der Haut am Kopf der Haie.

Die erwachsenen Tiere nutzen sie zur Jagd von Beutetieren, bei den Haifischbabys erfüllen sie den neuesten Erkenntnissen zufolge eine Schutzfunktion. So spüren die Embryos in ihren Eiern, wenn sich andere Meerestiere nähern, und fallen urplötzlich in eine Art Schockstarre. Das Totstellen ist eine bekannte Taktik in der Natur, um Fressfeinde zu überlisten. Das Haifischbabys diese Taktik auch anwenden, ist für die Haiforscher neu.

In der Untersuchung erzeugten die australischen Forscher in einem Aquarium, in dem sich elf frisch abgelegte Eier des Braungebänderten Bambushais befanden, elektrische Felder. Die Embryonen, die schon weit entwickelt waren, reagierten empfindlich auf die Reize und stellten ihre Bewegungen nahezu vollständig ein bis der mutmaßliche Fressfeind verschwunden war. Je jünger die Tiere waren, desto weniger konnten sie die elektrischen Felder allerdings wahrnehmen.