Schwamm als lebende Tierfalle

Von Ingo Krüger
16. November 2012

Eine ungewöhnliche Schwammart haben Forscher in ungefähr 3400 Metern Tiefe vor der kalifornischen Küste entdeckt.

Chondrocladia lyra hat ein eigenwilliges Äußeres und verhält sich zudem anders als gewöhnliche Schwämme. Es filtert keine Mikroorganismen aus dem Meer, sondern fängt Krustentiere mit harfenförmigen Fortsätzen, die mit Widerhaken, ähnlich einem Klettverschluss, bestückt sind.

Die Wissenschaftler haben zwei Exemplare eingesammelt und sie in ein Labor gebracht. Dort fanden sie heraus, dass jede "Harfensaite" eines Schwammes über ein kugeliges Ende verfügt, das zugleich ein Geschlechtsorgan ist. Dort setzt C. lyra Spermien frei. Die Eizellen wiederum befinden sich in einer runden Struktur in der Mitte der Saiten jedes Exemplars.

Der Lyra ist nicht der einzige Fleischfresser unter den Schwämmen. Ein französisches Wissenschaftlerteam hat bereits ähnliche Entdeckungen gemacht. Es soll über 20 Arten geben, die gerne Kleinstlebewesen verspeisen.

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