Fadenwürmer: Training gegen Hitzeschock

Von Ingo Krüger
18. September 2012

Fadenwürmer können hohe Temperaturen besser ertragen, wenn sie vorher an die Hitze gewöhnt wurden. Dies haben griechische Molekularbiologen herausgefunden. Das Aufwärmen stärkt die Zellen und verhindert so einen Hitzeschock mit möglicherweise tödlichem Ausgang für Caenorhabditis elegans.

In einer Versuchsreihe setzten die Wissenschaftler die Tiere für 15 Minuten in ein 39 Grad Celsius heißes Wasserbad. Diese Tortur überlebte nicht mal ein Viertel der Würmer. Eine andere Gruppe kam für eine halbe Stunde in ein 34 Grad Celsius heißes Bad. Anschließend erhielt sie eine 20-minütige Erholungsphase. Ein nachfolgendes Hitzebad überstanden drei Viertel der Tiere.

Entscheidend ist ein kleines Hitzeschock-Protein mit Namen HSP-16.1. Dieses Molekül reagiert auf Hitzestress besonders stark und schützt die Zellen vor dem Absterben. Diese Hitze-Präkonditionierung könnte auch bei Säugetieren funktionieren, teilten die Forscher mit. Die schützende Reaktion, so ihre These, basiere auf einem evolutionär erhaltenen Mechanismus.