Krebse, die ihre Opfer zerschmettern

Von Ingo Krüger
12. Juni 2012

Fangschreckenkrebse können schneller reagieren als Schwergewichtsboxer. Ihre Fangarme schnellen in einer explosionsartigen Bewegung vor und zertrümmern dabei die Beute. Clown-Fangschreckenkrebse (Odontodactylus scyllarus) entwickeln dabei eine Geschwindigkeit von 85 Stundenkilometern.

Wenn sich die Fangarme durchs Wasser bewegen, erzeugen sie winzige Gasbläschen, die dann implodieren und so das Opfer betäuben. Der heftige Aufprall der "Gas-Geschosse" schwächt zudem die Schalen oder Panzer der Opfer und erleichtert es den Flusskrebsen, diese zu zerstören. So können sie neben Muscheln und Schnecken auch die Schädel kleinerer Fische zerbrechen.

Ein internationales Forscherteam hat nun herausgefunden, wie sich Fangschreckenkrebse ihre Beute sichern, ohne dass dabei größere Risse oder Verletzungen an den Fangarmen entstehen. Die Verdickungen am Ende der Arme bestehen aus unterschiedlichen Schichten und dämpfen so den Aufprall. Neben dem kristallisierten Hydroxyapatit, das die Keulen härtet, befindet sich dort auch eine dünne Schicht Chitosan. Die weiche Zuckerverbindung ist stapelartig angeordnet und verhindert dadurch eine Ausbreitung von Rissen.