Riesenaugen von Kalmaren dienen als "Pottwalfrühwarnsystem"

Von Max Staender
19. März 2012

Riesen- und Kolosskalmare zeichnen sich durch die größten Augen des Tierreiches aus, wobei man bislang im Dunkeln tappte was der Grund für diese Riesenaugen sein könnte. Denn diese sind im Unterhalt "teuer" und erbringen im Verhältnis zu viel kleineren Augen nur geringfügig mehr Sehkraft.

Neue Forschungsergebnisse geben allerdings Anlass, den Grund für die Augen, die etwa die Größe eines Fussballes vermessen, erklären zu können. Der größte Fressfeind der zehnarmigen Kalmare ist nämlich der Pottwal. Und um sich von diesem rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, muss er schnell genug ins Sichtfeld der Kalmare rücken. In 600 Meter Tiefe hat Sonnenlicht allerdings keine Chance - weshalb also etwa neun Zentimeter große Pupillen?

Allerdings bedeutet das fehlende Sonnenlicht nicht automatisch vollkommene Dunkelheit. Durch die Bewegungen der Meerestiere werden kleine Algen und andere Meerestiere gestört, weshalb sie wegen der Störung Licht produzieren. In Fachkreisen wird dies biolomineszieren genannt. Dies ermöglicht den Kalmaren ihre Feinde schon aus einer Entfernung von über 100 Meter zu erkennen und rechtzeitig das Weite zu suchen.