USA: Pythons bedrohen Artenvielfalt

Von Katharina Cichosch
6. Februar 2012

Erst waren es nur einige einzelne Exemplare, inzwischen können sich die kalifornischen Everglades kaum noch retten vor dem riesigen Tigerpython. Die Schlangen breiten sich massiv aus und verspeisen scheinbar alles, was ihnen über den Weg läuft. Selbst ein Alligator, normaler Weise nicht gerade zimperlich oder gar schmächtig, soll schon von einem Python gefressen worden sein.

Was auf den ersten Blick wie eine lustige Anekdote klingt, wird für die Tierwelt in den kalifornischen Nationalparks zum echten Problem. Immer mehr Arten werden durch die Mega-Schlangen regelrecht ausgerottet. Neben kleineren Säugetieren stehen somit auch schon einmal Hunde, Schafe oder eben Alligatoren auf dem Speiseplan der riesigen Würgeschlangen. Die Bestände seltener Tierarten haben sich innerhalb der letzten zehn Jahre deutlich reduziert, ein Ende ist derzeit nicht abzusehen.

Zu dieser Einsicht gelangt jedenfalls das Forscherteam rund um Michael Dorcas, welches knapp ein Jahr lang zahlreiche Streifzüge durch die Everglades unternommen und Daten verglichen hat. Die ersten Tigerpythons sollen übrigens ausgebüchste Haustiere gewesen sein, die sich angesichts der idealen klimatischen Bedingungen und dem zumindest im Nationalpark großen Nahrungsangebotes in Windeseile ausgebreitet haben.