Immer mit der Ruhe - Lederschildkröten sind langsame Esser

Lederschildkröten jagen nicht, sie suchen Gebiete auf, in denen sie Quallen-Teppiche einfach "abgrasen" können

Von Cornelia Scherpe
22. November 2011

Schildkröten sind bekannt dafür, sich eher langsam fort zu bewegen. Forscher haben sich mit der Lederschildkröte beschäftigt und dabei beobachtet, dass sie auch die Nahrungssuche sehr langsam angeht. Getreu dem Motto "Immer mit der Ruhe" gehen die großen Tiere über Stunden durch die Gewässer von Papua-Neuguina und fressen dort Mini-Quallen.

Die Lederschildkröte gehört nicht zu den Landschildkröten, sondern lebt und jagt als Meeresschildkröte am Meer. Diese besonders stressfreie Art der Nahrungsaufnahme dauert aber extrem lang.

Größere Quallen zu jagen scheint den Lederschildkröten zu anstrengend zu sein

Damit die großen Tiere ihren Tagesbedarf an Nahrung überhaupt decken können, müssen sie tatsächlich gut 14.800 der Mini-Quallen fressen und das Tag für Tag. Größere Quallen gibt es im Lebensraum der Lederschildkröten zwar auch, aber diese zu jagen, scheint ihnen wohl zu anstrengend. Daher suchen sie sich Gebiete, in denen die winzigen Quallen so dicht beieinander leben, dass man von einem Quallen-Teppich sprechen kann.

Um diesen dann "abzugrasen" brauchen die Lederschildkröten zwischen 3,5 und 4,5 Stunden am Tag. Diese Besonderheit in der Ernährung ist vor allen Dingen für Biologen, die sich mit tierischen Verhaltensweisen beschäftigen, sehr interessant.