Rentiere bleiben stets cool - wie die Tiere ihre Körpertemperatur regulieren

Der fleißige Helfer des Weihnachtsmanns besitzt ein besonderes Kühlungssystem gegen Überhitzung

Von Cornelia Scherpe
28. Oktober 2011

Rudolph mit der roten Nase ist das berühmteste Rentier. Rudolph zieht den Schlitten des Weihnachtsmanns, was sicher sehr anstrengend ist - trotzdem bleibt er cool. Auch wenn Rudolph nur eine Märchenfigur ist, steckt in ihm viel Wahrheit.

Obwohl Rentiere aufgrund der kühlen Temperaturen ihres Lebensraumes ein dickes Fell besitzen und daher bei Anstrengung überhitzen müssten, geschieht das nicht. Sie können nämlich ihre eigene Körpertemperatur bewusst senken. Wie sie diese Meisterleistung vollbringen, haben Forscher aus Norwegen geklärt.

Regulierung gegen Überhitzung

Sie nahmen zahme Tiere und ließen diese auf dem Laufband traben. Dabei mussten sie eine Geschwindigkeit von neun Kilometer in der Stunde halten. Die Forscher veränderten dabei ab und an die Temperatur im Raum, ließen sie auf 10 Grad Celsius sinken beziehungsweise auf 30 Grad Celsius steigen. Wie reagierten die Rentiere, wenn es zu warm wurde?

Zunächst einmal nehmen sie kalte Luft über die Nase auf und kühlen über die Schleimhäute damit das Blut. Dabei stieg die Zahl ihrer Atemzüge durch die Nase von sieben in der Minute auf 260 Atemzüge. Wenn dies nicht mehr reichte, öffneten sie auch das Maul und begannen zu hecheln.

Der "kühle Kopf"

Die Blutgefäße auf der Zunge kühlten so aus und leiteten das kühlere Blut durch den Körper. Rentiere besitzen aber noch ein besseres Kühlungssystem.

Sie können regulieren, dass das abgekühlte >Blut in der Nase nicht nur in Richtung Herz zurück fließt, sondern direkt ins Gehirn umgeleitet wird. Auf diese Weise können die Rentiere einen "kühlen Kopf bewahren". Das warme Blut im Hirn wird durch das Kühlere ausgetauscht.

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