Eisfreie Nordwestpassage: Populationen der Wale in Atlantik und Pazifik vermischen sich

Durch den Wegfall der Eisbarriere ergeben sich neue Auswirkungen auf die Evolution

Von Ralph Bauer
6. Oktober 2011

Bis dato galt die Arktis für Wale als undurchdringbare Barriere zwischen Atlantik und Pazifik. Doch das Eis hindert die Säugetiere keinesfalls, die Wasserwege zu passieren.

Folgen für die Evolution

Britische Forscher haben nun erstmals anhand von mit Sendern markierten Tieren nachgewiesen, dass die eeresriesen jeweils aus entgegengesetzten Richtungen die zeitweise eisfreie Nordwestpassage durchschwammen und sich dabei bis zu 130 Kilometer näher kamen.

Welche Folgen dies für die Evolution hat, ist noch völlig offen.

Überlappung von Populationen

Erwartet wird jedenfalls nicht nur bei den Walen durch den Wegfall der Eisbarriere eine Überlappung bisher völlig unterschiedlicher Populationen.

Die Forscher rechnen damit, dass das Abschmelzen des Eises auch die geographische Trennung aufhebt. Demnach könnte schon eine Eisbedeckung von der Hälfte den Walen freien Durchgang durch die Nordwestpassage.

Auswertungen von Sendern

Schon länger gab es dafür Anzeichen, erst jetzt konnten diese jedoch mit Hilfe der Sender auch konkret belegt werden. Schon alleine die genetische Ähnlichkeit der Wale im Atlantik und Pazifik legt aber den Schluss nahe, dass es in tausenden von Jahren mehrmals entsprechende Vermischungen gegeben hat, so die Wissenschaftler im im Fachblatt "Biology Letters".