Delfine: schlau und schnell bei der Beutejagd

Jagd-Taktiken der Delfine

Von Ingo Krüger
2. September 2011

Delfine sind schnelle Raubtiere, die ihre Beute aktiv jagen. Die Meeressäuger gehen dabei äußerst trickreich vor, wie Forscher von der Murdoch-Universität im australischen Perth jetzt in der Shark Bay an der Westküste des Landes beobachteten.

So tragen die Tiere eine Muschel in ihrer Schnauze und schütteln diese so lange bis ein Fisch, der sich im Inneren der Muschel versteckt hält, herausfällt. Direkt in die Delfinschnauze. Zuerst konnten die Wissenschaftler dieses Verhalten nicht einschätzen. Sie dachten, die Delfine würden nur spielen oder so auf Kontaktsuche gehen. Bis sie sahen, dass ein Fisch aus der Muschel fiel.

Daraufhin untersuchten die Wissenschaftler Unterlagen über Delfine in der Shark Bay der letzten 30 Jahre. Sie fanden etwa ein halbes Dutzend Beobachtungen eines solchen Verhaltens über rund zwei Jahrzehnte. Die Forscher sahen es während ihres viermonatigen Forschungsaufenthaltes in diesem Jahr dagegen wenigstens siebenmal.

Weiterentwicklung der Jagd der Delfine?

Es bestehe die Möglichkeit, erklärte Simon Allen von der Universität in Perth, dass sich das Verhalten der Delfine vor ihren Augen ändere. Doch noch sei es zu früh, so Allen, um zu sagen, dass es definitv so ist.

Die Delfine in der Shark Bay haben bereits zwei besondere Techniken entwickelt, mit der sie auf Nahrungssuche gehen. Sie treiben ihre Beute in Richtung Küste, um dann in den flachen Gewässern leichter an die Fische zu gelangen. Die andere Methode nennt sich "Sponging". Delfine brechen ein Stück Schwamm ab, das sie sich wie eine Mütze auf den Kopf setzen. Dieses schützt sie, während sie am Meeresboden nach Nahrung suchen.

Beide Verhaltensweisen vererben sich nur von der Mutter zur Tochter. Das Schütteln der Muscheln konnten die Wissenschaftler jedoch sowohl bei männlichen wie auch bei weiblichen Delfinen beobachten.