Mikrobiologie - In Meeres-Schwämmen gibt es Bakterien, mit denen man Krankheiten heilen könnte

Beherbergen Schwämme Mikrobakerien, die gegen Krankheiten wirken?

Von Frank Hertel
31. März 2011

Am 21. und 22. März dieses Jahres fand an der Universität Würzburg eine internationale Tagung zur Schwammmikrobiologie statt, an der 90 Wissenschaftler teilnahmen. Eine davon war Prof.Dr. Ute Hentschel-Humeida, die in Würzburg Mikrobiologie lehrt. Sie sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass Schwämme evolutionär sehr alte Tiere sind, die es schon seit 600 Millionen Jahren auf der Erde gibt.

Chemische Verteidigung

Das sei sehr erstaunlich, weil Schwämme auf den ersten Blick gar keine Verteidigung gegen ihre Fressfeinde hätten. Sie könnten nicht wegschwimmen und hätten auch sonst nichts sehr abschreckendes wie etwa Fangzähne. Deshalb vermuten Wissenschaftler schon etwas länger, dass die Schwämme sich chemisch verteidigen. Sie bestünden teilweise zur Hälfte aus Bakterien. In Schwämmen gebe es Milliarden verschiedener Bakterien.

Und aus diesen Bakterien hoffe die Wissenschaft nun Wirkstoffe gegen Krankheiten wie Krebs, Malaria und die Schlafkrankheit zu entwickeln, sagte Hentschel-Humeida. Allerdings sei der Weg vom Schwamm in die Apotheke noch ein sehr langer. Die Schwammforschung stünde in dieser Hinsicht noch am Anfang.