Kleine Schildkröten auf großer Reise

Forscherinnen gelang es, Schildkröten auf ihrer Reise zu begleiten - mit verblüffenden Ergebnissen

Von Ingo Krüger
14. März 2011

Schildkröten gelten als langsame und behäbige Tiere. Das trifft zumindest auf die Karettschildkröten, die zu den Meeresschildkröten gehören, nicht zu. Jeanette Wyneken und Kate Mansfield von der Florida Atlantic Universität verfolgten die Wege von 17 vier Monate alten Wasserreptilien. Dabei machten sie eine überraschende Entdeckung: In nur 70 Tagen waren die Tiere im Atlantik etwa 7.000 Kilometer unterwegs.

Zum ersten Mal überhaupt haben Forscher den Weg von Karettschildkröten per Satellit verfolgt. Sie hatten die Reptilien wie Vögel markiert und waren so in der Lage, deren Weg mitzuverfolgen. Jede noch so kleine Regung der Tiere registrierten die Wissenschaftlerinnen und zeichneten die Daten akribisch auf. Sie stellten dabei fest, dass diese ihr Verhalten häufig ändern. Mehr als sie erwartet hätten.

Beobachtung der Schildkröten zur Einrichtung von Schutzgebieten

Die Meeresschildkröten würden mehr tun, als nur im Wasser zu paddeln und sich von der Strömung treiben zu lassen, so Dr. Jeanette Wyneken. Doch noch sind die beiden US-amerikanischen Forscherinnen erst am Beginn ihrer Studien. Sie wollen wissen, warum die kleinen Reptilien ihre lange Reise unternehmen, welches Ziel am Ende ihrer Tour steht und welchen Gefahren sie dabei ausgesetzt sind.

Erst dann wisse man, welche Gebiete besonderen Schutz erhalten müssten, so die Wissenschaftlerinnen. Noch in diesem Jahr wollen Wyneken und Mansfield nach Angaben der Zeitung Daily Mail weitere Ergebnisse ihrer Untersuchung vorlegen.