Besserer Jagderfolg für Füchse durch Erdmagnetfeld

Nutzung des Erdmagnetfelds: durch Sprung in Richtung Norden machen Füchse die größte Beute

Von Jana Treber
14. Januar 2011

Wie Füchse ihre Jagdergebnisse verbessern können, hat nun ein Team von Wissenschaftlern herausgefunden. Füchse erlegen ihre Beute, indem sie sich anschleichen und sich dann mit einem hohen Satz auf sie stürzen.

Jetzt fanden die Forscher heraus, dass die Füchse wohl das Erdmagnetfeld zu Hilfe nehmen, um den perfekten Abstand für den Sprung herauszufinden. Das glauben zumindest die Wissenschaftler in Prag. Ihre Ergebnisse stellten die Forscher vom Department of Forest Protection and Game Management, Czech University of Life Sciences in "Biology Letters" vor. Herausgeber der Zeitschrift ist The Royal Society, eine britische Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege.

Die Frage nach der Jagd im Schnee oder Dickicht

Die liebste Beute der Füchse sind Mäuse. Denn die kleinen Nagetiere können die Gefahr aus der Luft nicht rechtzeitig erkennen. Da sich der Fuchs die Maus mit einem hohen Sprung schnappt, hat er gute Chancen.

Den Forschern stellte sich nun die Frage, wie die Füchse es schaffen, die Mäuse auch im Schnee oder im Dickicht zu finden. Ginge es nur nach Sicht oder Gehör, müssten sie größere Schwierigkeiten bei ihren Beutezügen haben.

Allerdings jagen Füchse die Mäuse auch inmitten üppiger Vegetation sowie im Schnee. Daher suchten die Wissenschaftler nach einer anderen Erklärung für den Jagderfolg. Da bereits frühere Untersuchungen ergaben, dass sich Wale und Zugvögel, aber auch Rehe und Rinder am Erdmagnetfeld ausrichten, lag diese Schlussfolgerung auch beim Fuchs nahe.

Sprung in Richtung Norden

Für die Tests wurden 84 in freier Natur lebende Rotfüchse beobachtet, zu unterschiedlichen Jagdzeiten und in unterschiedlichen Umgebungen. Die Forscher notierten ihre Beobachtungen und stellten fest, in welche Richtung die Füchse bei ihren Beutezügen sprangen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Füchse ihren Körper dabei in Richtung Norden ausrichteten.

Darüber hinaus zeigte sich: Wurde der Sprung Richtung Norden ausgeführt, war der Jagderfolg deutlich größer. Dann nämlich erwischten die Füchse rund 73 Prozent. Wurde der Sprung Richtung Süden ausgeführt, waren es zumindest 60 Prozent. Wenn die Nord-Süd-Achse nicht eingehalten wurde, dann gab es nur eine magere Beute von 18 Prozent.

Die Forscher vermuten nun, dass die Füchse das Erdmagnetfeld nutzen. Nicht so, wie es die Zugvögel tun, sondern eher in der Hinsicht, dass sie so den bestmöglichen Abstand für ihren Sprung herausfinden. Sollte dies wirklich so sein, dass wäre dies der erste Fall, der dokumentiert ist, in dem Tiere das Erdmagnetfeld nicht dazu nutzen, um eine Richtung zu bestimmen, sondern um Entfernungen zu berechnen.