Tierwelt: Warum Vielmännerei vor dem Aussterben einer Rasse schützt

Von Thorsten Hoborn
26. Februar 2010

Bei weiblichen Insekten und Säugetieren ist Polyandrie (Vielmännerei) weit verbreitet. Englische Forscher haben in Untersuchungen die Fortpflanzung und das Sexualverhalten der Fruchtfliege Drosophila beobachtet und dabei entdeckt, dass die Weibchen nur durch häufig wechselnde Sexualpartner das Überleben der gesamten Art sichern können. Einige Tierarten tragen ein männerfeindliches X-Chromosom in sich, welches die Mütter an ihre Jungen weitergeben und das dazu führt, dass bei den Männchen alle Spermien mit einem Y-Chromosom abgetötet werden. Die Weibchen können somit keine Männchen mehr zeugen und die Population stirbt, aus Mangel an Fortpflanzungspartnern, aus.

Um die Fliegenentwicklung über die Zeit zu beobachten, züchteten Forscher mehrere Generationen der Fruchtfliegen heran. Der ersten Gruppe standen mehrere Sexualparner zur Verfügung, der zweiten Gruppe nur ein einziger. Fünf von zwölf Populationen der sich monogam fortpflanzenden Gruppe waren innerhalb von 15 Generationen ausgestorben.