Ungebetener Gast aus Asien: Eingeschleppter Pilz dezimiert europäische Salamander

Verbesserte Reglementierung beim weltweiten Tierhandel notwendig

Von Nicole Freialdenhoven
3. November 2014

Seit 2012 haben mehrere große Krankheitsausbrüche einen großen Teil der Salamanderpopulation in Belgien und den Niederlanden hinweggerafft. Forscher fanden auch schon bald die Ursache: Ein aus Asien eingeschleppter Hautpilz mit Namen Batrachochytrium salamandrivorans, bald auch "Salamanderfresser" genannt.

Europäische Lurche sind anfällig für Hautpilz

Vermutlich kam der Pilz mit asiatischen Schwanzlurchen nach Europa, die zu tausenden für den privaten Tierhandel importiert werden. Während die asiatischen Tiere immun gegen den Pilz sind, haben ihre europäischen Kollegen keine Abwehrkräfte gegen den unbekannten Fremdling.

Frösche und Kröten nicht betroffen

Um konkreter zu bestimmen, welche Gefahren von Batrachochytrium salamandrivorans ausgingen, führten belgische Wissenschaftler nun Experimente durch, bei denen sie unterschiedliche Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichenlurche mit dem Pilz infizierten. Dabei zeigten sich nur die Schwanzlurche, zu denen Salamander und Molche gehören, als krankheitsanfällig. Frösche und Kröten blieben verschont.

Verbesserte Reglementierung nötig

Die Forscher fordern nun und verstärkte Maßnahmen gegen das weitere Vordringen des Pilzes B. salamandrivorans, der zahlreiche Amphibienarten in Europa bedroht und eine verbesserte Reglementierung beim weltweiten Handel mit wilden Tieren. Schon jetzt gelten ein Drittel aller Amphibien weltweit als bedroht, weil ihre Lebensräume immer wieder zerstört werden.