Deutlich mehr Fische in finsterer Tiefsee als vermutet

Von Max Staender
11. Februar 2014

Die so genannte Twilight-Zone der Weltmeere beginnt 200 Meter unter dem Meeresspiegel und endet in 1000 Metern Tiefe. In dieser mesopelagischen Zone leben gemessen an der Biomasse die meisten Fische - die Ökologie sowie Biologie der Laternenfische ist allerdings kaum erforscht.

Wissenschaftler gingen bislang davon aus, dass in diesem Bereich knapp eine Milliarde Tonnen Fisch herumschwimmen. Diese Schätzung muss nun korrigiert werden.

Fischreichtum in den Meerestiefen

Ein Forscherteam um den Ozeanologen Xabier Irigoien von der saudi-arabischen König-Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technologie hat nämlich mit einem hochmodernen Echolot in die Tiefen des Ozeans gelauscht und gehen inzwischen von zehn Milliarden Tonnen Fisch aus - rund zehnmal so viel wie gedacht.

Bereits Ende des Jahres 2010 ist die spanische Malaspina-Expedition mit zwei Schiffen sowie 250 Forschern in See gestochen und hat das Leben in den Meeren sowie die Auswirkungen globaler Veränderungen untersucht.

Die ersten Schätzungen beruhten anfangs auf Daten von Trawlern, welche die Fische mit Schleppnetzen einfingen. Allerdings flohen viele Fischschwärme vor den Netzen, weshalb sich die Zahlen als falsch erwiesen.

Aus den neuen Erkenntnissen folgert Xabier Irigoien, dass man das Ökosystem Meer nun unter neuen Annahmen untersuchen müsse, da die höhere Biomasse der mesopelagischen Fische enormen Einfluss auf das Verständnis vom Kohlenstoffzyklus im Ozean habe.