Spinnennetze: Geheimnis der Spinnenfäden molekular entschlüsselt

Von Thorsten Hoborn
17. Mai 2010

Die Frage, wie es Spinnen gelingt, Fäden zu generieren, die dehnbar und zugfest zugleich sind, stellte Wissenschaftler seit Jahren vor ein Rätsel. Dass die Spinnenfäden nur schwer reißen, liegt molekular begründet im Aufbau der Eiweißketten, aus denen sie gemacht sind. Die Kombination aus losen und festen Molekülketten sorgt für die ausgezeichnete Dehnbarkeit der äußerst widerstandsfähigen Fäden.

Gelangt das Eiweiß von der Spinndrüse in den Spinnkanal nach außen, werden die Eiweißketten zusammengesetzt. "Molekulare Schalter", stabile Quervernetzungen und das richtige Timing sind dabei ausschlaggebend für das Gelingen der gesponnenen Eiweißfäden.

Dies haben Forscher mit Hilfe von modernsten technischen Geräten nun herausfinden können. Sie arbeiten derzeit an der Entwicklung eines Gerätes zur künstlichen Produktion der Proteinfäden. Sollte das Vorhaben gelingen, gäbe es unzählige Einsatzgebiete für Fäden in medizinischen, so wie technisch-mechanischen Bereichen.