150 Jahre Telefon - Von der Kurbel zum Smartphone

Seit der Erfindung des Telefons hat sich einiges getan in der Kommunikation moderner Menschen

Von Ingo Krüger
28. Oktober 2011

"Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" und "Die Sonne ist von Kupfer" lauten die berühmten Sätze, die vor 150 Jahren ein Verwandter des Lehrers Johann Philipp Reis sprach. Reis stellte im Frankfurter Physikalischen Verein seine Erfindung vor: das Telefon.

Wie nur wenige Gegenstände in der Geschichte der Menschheit veränderte der Reis'sche Eigenbau das alltägliche Leben. Ob mit Kurbel, Wählscheibe oder Tastatur, mit verdrehtem Kabel oder schnurlos, das Telefon trat einen Siegeszug ohnegleichen an. Aus der Telefonzelle, in der Benutzer nur mit dem nötigen Kleingeld ein Gespräch führen konnten, entwickelte sich das Basistelefon der Deutschen Telekom, das schutzlos im Freien steht.

Handys und Smartphones übernehmen den Markt

Allerdings sind heutzutage immer weniger Menschen auf öffentliche Fernsprecher angewiesen. Handys und Smartphones haben Telefonhäuschen zu Randerscheinungen gemacht. Auch das legendäre "Fräulein vom Amt" in der Telefonvermittlung musste sich einen anderen Job suchen. Ihre Rolle haben

übernommen. Es ist immer schwieriger, nicht zu kommunizieren.

Kein Entkommen vor dem Anruf

Der Erfurter Kommunikationswissenschaftler Joachim Höflich ergänzt, dass das Handy heutzutage jeden Anruf auch als unbeantworteten Anruf anzeige. So habe man gar nicht mehr die Möglichkeit, diesem zu entgehen. Das Medium gewinne dadurch an Aufdringlichkeit, so Höflich.

Heute gibt es in Deutschland 39 Millionen Festnetzanschlüsse und dreimal so viele Handys. Doch die mobilen Alleskönner der heutigen Zeit haben mit der künstlichen Ohrmuschel von Johann Philipp Reis kaum noch etwas gemeinsam.