Delfinlaute inspirierten britische Forscher zur Entwicklung eines neuartigen Radar-Verfahrens

Von Frank Sprengel
30. Oktober 2013

Britische Wissenschaftler der University of Southampton entwickelten auf Basis der Unterwasserortung mittels Sonar ein neuartiges Radar-Verfahren, bei dem im Gegensatz zu klassischen Verfahren kein einfacher, sondern ein doppelter Schallimpuls genutzt würde.

Dank dieses Doppelschallimpulses, für den die typischen Klicklaute von Delfinen verwendet würden, sei das neue Verfahren weniger anfällig für Störungen. Außerdem erlaube es eine klare Unterscheidung zwischen linearen und nichtlinearen Echos, wodurch wiederum die Unterscheidung zwischen metallischen sowie nichtmetallischen Gegenständen und elektronischen Schaltkreisen möglich würde. Tatsächlich seien die Radarbilder sogar so genau, dass die Forscher in einem ersten Test zwischen einem Dipol mit Diode, einer Platte aus Aluminium und einer verrosteten Tischklemme sowie einem herkömmlichen Elektronikbauteil hätten unterscheiden können.

Selbst ausgeschaltete Handys mit leeren Akkus konnten mit dem sogenannten "Twin Inverted Pulse Radar" ausfindig gemacht werden. Demzufolge könne das neue Radar-Verfahren dem Aufspüren von versteckter Elektronik, wie sie etwa für Sprengstoffanschläge, Spionage oder verdeckte Kommunikation genutzt wird, dienen.

Bessere Ortung von Lawinen- oder Bergopfern

Außerdem könnte es bei der Suche nach Verschütteten, wie zum Beispiel Lawinenopfern oder dergleichen, helfen. Zu diesem Zweck empfehle sich, dass Personen mit erhöhtem Risiko, wie etwa Rettungskräfte, Bergleute und Skifahrer, zukünftig mit einem eindeutig bestimmbaren Gegenstand, der keine Batterien benötige und noch nicht einmal einen Euro kosten müsse, ausgestattet werden.

Doch da ein solcher Gegenstand nicht zwingend erforderlich sei, könne das vielseitig nutzbare "Twin Inverted Pulse Radar" beispielsweise auch für die Kennzeichnung von Tieren herangezogen werden.