Echo-Algorithmus ermöglicht Raumvermessung mit dem Smartphone

Von Ingo Krüger
24. Juni 2013

Schweizer Forscher haben ein neues Verfahren entwickelt, um mit Mikrofonen komplexe Räume zu vermessen. Dabei ist es nicht mehr erforderlich, die Platzierung der Mikros beachten zu müssen. Die Technik könnte künftig in vielen Bereichen eingesetzt werden, auch auf Smartphones.

Für ihr Messverfahren haben die Wissenschaftler einen neuen Algorithmus erstellt, mit dessen Hilfe sie die Größe eines Zimmers genau ausmessen können. Dabei nehmen im Raum verteilte Mikrofone ein von den Wänden zurückgeworfenes akustisches Signal auf, um ein Bild des Raumes anzufertigen. So haben die Forscher schon ein 3D-Teilmodell der Kathedrale von Lausanne (Schweiz) erzeugt.

Die Entwickler ahmten mit ihrer Berechnungsmethode die berühmte Echoortung von Fledermäusen und Delfinen nach. Diese finden sich durch das Aussenden kurzer Schallimpulse und der Erfassung der Echos sehr genau im Raum zurecht. Der neue Algorithmus soll diese Fähigkeit mittlerweile sehr genau imitieren.

Allerdings bietet der Algorithmus noch ganz andere Möglichkeiten als nur die Erstellung von 3D-Modellen. In der Kriminalistik könnte die Technik etwa dazu beitragen, Tathergänge besser nachzuvollziehen und aus Tonaufnahmen sehr genau den Standort eines Schützen zu lokalisieren.

Eine umgedrehte Nutzung der Echo-Analyse ist jedoch ebenfalls vorstellbar. Wie die Entwickler erklärten, könnte der Algorithmus ein realistischeres räumliches Sound-Design von Computer-Spielen ermöglichen. Es sei aber auch denkbar, Echos und Hintergrundgeräusche beim Telefonieren effizienter zu unterdrücken.