Bau des XFEL-Tunnelsystem ist abgeschlossen - Einzigartiger Röntgenlaser vor dem Start

Von Max Staender
19. Juni 2012

Das rund sechs Kilometer lange Tunnelsystem zwischen dem Hamburger Stadtteil Bahrenfeld bis nach Schleswig-Holstein für die künftige Beschleuniger- und Lichterzeugungsstrecke des europäischen Röntgenlasers XFEL ist fertiggestellt. Ab Ende des Jahres 2015 soll dann die hellste Röntgenlichtquelle der Erde ultraschnelle Lichtblitze erzeugen, welche rund zehn Trilliarden mal heller als die der Sonne sind.

Für die Wissenschaft ist solch ein Röntgenlaser von hoher Bedeutung, da sich damit Vorgänge in Sternen oder chemische Reaktionen filmen lassen. Außerdem ist man mittels des Lasers in der Lage, kleinste Details von Zellen sowie Viren zu entdecken, womit neben der Materialforschung und Nanotechnologie auch die Medizin und Pharmazie davon profitieren kann.

Von den Baukosten in Höhe von einer Milliarden Euro wird Deutschland rund 500 Millionen Euro übernehmen. Wenn es in knapp drei Jahren losgeht werden Elektronen in dem Tunnelsystem auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und dann auf einen bestimmten Slalomkurs gelenkt. Hierbei wird kurzwelliges Röntgenlicht erzeugt, was für die Wissenschaftler die zentrale Rolle spielt.