Photoshop auf der Spur - Forscher entdecken manipulierte Fotos

US-Forscher haben ein Programm entwickelt, mit dem sich feststellen lässt, in welchem Umfang ein Foto bearbeitet wurde

Von Ingo Krüger
2. Dezember 2011

Retuschierte Fotos sind in Zeitschriften oder in Werbeanzeigen häufig zu sehen. Mithilfe des Programms "Photoshop" machen Grafiker Menschen

  • schlanker,
  • faltenfreier und
  • makelloser.

Meist sieht der Betrachter, dass die Prominenten und Models auf den Bildern verschönert wurden - doch nicht in welchem Umfang.

Zwei Forscher aus den USA haben nun Abhilfe geschaffen. Eric Kee und Hany Farid vom Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) haben ein Computerprogramm entwickelt, das mithilfe bereits vorhandener Bilder herausbekommt, in welchem Maß Photoshop-Technik für Fotos im Gebrauch war. Über die Ergebnisse ihrer Forschung berichteten die beiden Doktoranden nun in dem Fachmagazin "National Academy of Sciences".

Kee und Farid fordern Kennzeichnung manipulierter Fotos

Retuschierte Fotos seien überall, erklärten Kee und Farid. Sie seien verantwortlich für eine idealisierte und unrealistische Repräsentation körperlicher Schönheit. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper bis hin zur Magersucht können die Folge sein, so die beiden Computerspezialisten. Dies belegten zahlreiche Untersuchungen. Sie fordern daher, dass manipulierte Fotos auch als solche gekennzeichnet werden sollten.

Kee und Farid arbeiteten mit Probanden, um ihr Programm zu optimieren

Um ihr Programm zu optimieren, luden die beiden Wissenschaftler insgesamt 390 zufällig ausgewählte Personen ein. Die Probanden mussten jeweils 70 Bilderpaare betrachten, und zwar vor und nach der Manipulation. Sie mussten einschätzen, wie sehr sich die Bilder glichen. Anschließend verteilten sie Punkte von "eins" (sehr gleich) bis "fünf" (sehr verschieden).

Die statistischen und die menschlichen Ergebnisse führten Kee und Farid danach zusammen, um ihr eigenes Programm zu vervollkommen. Mit diesem Verfahren sei es möglich, objektiv zu beurteilen, wie weit ein Foto von der Realität entfernt ist, erklären die Forscher.

Quelle